Dieses Problem kennt leider jeder Designer, der mit externen Dienstleistern zusammenarbeitet: Eine PDF-Datei, die auf dem Bildschirm überall (scheinbar) gleich aussieht, muss noch lange nicht als Vorlage für professionelle Druckaufträge reichen.
Auch wenn jedes PDF druckbar sein sollte, stellt leider jede Druckerei ihre eigenen Anforderungen an das Quellmaterial.
Der eine will Dateien im PDF/X-3-Format (einem eigentlich genormten PDF-Unterformat), der andere nicht, noch einem anderen ist es egal, ob RGB-Farben mit eingeschlossen sind oder nicht. Und der nächste kann nicht garantieren, dass Schriften eins zu eins ausgegeben werden.
Ich hatte kürzlich das Problem, dass ich für einen kleinen Druckauftrag die eingebettete Schrift unbedingt in Pfade umgewandelt haben musste. Es sollten also die Textinformationen in Graphik-Informationen umgewandelt werden. Nur leider beherrscht mein Layout-Programm das nicht, auch wenn es ansonsten prima läuft und anstandslos mit Adobe Distiller zusammenarbeitet.
Adobes Distiller ist ein virtueller Druckertreiber, der PDF-Dokumente generiert, aber leider auch keine nachträgliche Konvertierung der Texte in Pfade ermöglicht. Und das Graphik-Programm mit dem ich arbeite, kann zwar Texte in Pfade umwandeln, beherrscht aber den CMYK-Farbraum nur unzureichend.
Aber ich habe nach langer Recherche eine sehr kostengünstige eierlegende Wollmichsau-Software gefunden, die (beinahe – mit solchen Aussagen muss man immer vorsichtig sein) jedes PDF nachträglich so hinbiegt, dass es auch von den unflexibelsten Druckereien angenommen wird.
Die Software nennt sich PStill (wieso, weiß ich nicht) und existiert für Windows, Unix und MacOSX. Ich selbst habe die Windows-Version getestet. Dabei handelt es sich um ein Software-Paket, das im Hintergrund angeworfen wird und von einer sehr einfachen Drag&Drop-Gui gefüttert wird.
Man wählt das PDF aus, macht ein paar Einstellungen nach Vorgabe der Druckerei, drückt auf „Starte Vorgang“ und ausgespuckt wird ein PDF, das exakt gleich aussieht, aber intern so aufgebaut ist, das Druckereien hoffentlich nicht mehr meckern.
Käufer der Vollversion (23,80 € Privat- bzw. 47,60 € für eine kommerzielle Version) erhalten noch ein sehr nützliches PDF-Diagnose-Tool gratis dazu, das detailliert Informationen zu PDF-Dateien (bspw. genaue Seitengröße, eingebundene und fehlende Zeichensätze oder dem gewählten Farbraum) ausgibt.
Entworfen hat dieses Rundum-Sorglos-Paket Frank Siegert; offensichtlich ein echter Könner auf seinem Gebiet, dem man auch gerne mal eine Frage stellen kann.
Eine Demo-Version, die eine Markierung in die Ergebnisse einblendet, liegt zum Testen bereit.