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Offenes Fax an Deutsche Lufthansa AG, Frankfurt

Fax: +49 1805 838 005 (0,14 Euro/Min. aus dem deutschen Festnetz)

Sehr geehrte Damen und Herren,

wie aus den Medien zu erfahren, und durch meine Recherchen bestätigt, hat die Lufthansa nach der Katastrophe in Japan die Flugpreise von Tokio nach Deutschland in Anbetracht zu erwartender Gewinne vervielfacht.

Es widert mich an, wie Sie skrupellos die Not der Gestrandeten ausnutzen. Hatte die Lufthansa diese Preiserhöhungen schon in einem Szenario der in Japan täglich zu erwartenden Erdbeben eingeplant? Gibt es dazu ein Makro in ihrer Software? Verfahren Sie immer so und in allen Regionen?

Die Lufthansa zeigt hier den schmutzigen Charakter von Krisengewinnlern.

Ihr Verhalten ist nicht illegal, aber auf jeden Fall verwerflich.

Besonders interessant ist, dass der Flug von Deutschland, bspw. Hamburg, nach Tokio zurzeit nur ca. ein Zehntel des Fluges von Japan nach Deutschland kostet. Daraus kann jeder seine eigenen Schlüsse ziehen.

Während die Menschen in aller Welt Japan und den Japanern ihr Mitgefühl ausdrücken, schlägt die Lufthansa aus dem Leid Profit wie ein Drogenhändler.

Sie nutzen in Eintracht mit anderen Fluggesellschaften die Not und die Hilflosigkeit der Menschen niederträchtig aus.

Was geschieht mit den Menschen, die sich das nicht leisten können? Sollen die ihretwegen ins Armenhaus? Sollen sie Kredite aufnehmen, um wieder nach Hause zu kommen? Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Erzählung eines Studenten auf Japan-Reise, der mehrere Tage am Flughafen kampieren musste, bis ihm sein Vater aus der Heimat das teure Rückflugticket bezahlen konnte.

Sie hätten die Gelegenheit gehabt, aus der Masse der seelenlosen Gewinnmaximierer auszuscheren, und die Preise nicht zu erhöhen oder sie sogar zu senken. Sie haben diese Gelegenheit versäumt.

Schämen Sie sich.

Jürgen Schulze