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Oracle VM VirtualBox Manager – Zugriff auf gemeinsame Ordner und Dateien über Gasterweiterungen

Ein Thema, zu dem ich auch keine simple Lösung finden konnte: wie tauschen Host und Gast Dateien aus? Normalerweise funktioniert das über die sogenannten Gasterweiterungen. Aber diese zu installieren, ist so umständlich und schlecht erklärt, dass es schon an Körperverletzung grenzt.

Hier also meine schnelle: “Klicken-und-vergessen”-Methode für

  • Oracle VM VirtualBox Manager
  • Host: Windows 7 64 Bit
  • Gast: Ubuntu Linux 14.04.1 – 64 Bit (Hostname: minlux) – funktioniert aber auch mit Debian 7, 8 und 9 und wohl mit den meisten anderen Linuxen
  • Netzwerk: AVM FRITZ!Box 7390, Host über WLAN verbunden
sudo apt-get install dkms -y

Ohne dem geht es nicht. Warum? Keine Ahnung. Oracle versucht es hier zu erklären.

Jetzt heißt es, die richtige ISO-Datei zu finden, auf der sich die Erweiterungen befinden, die installiert werden müssen, damit Debian/Linux “weiß”, dass es nur eine virtuelle Maschine ist und nach draußen, mit dem Host kommunizieren muss. Orientieren Sie sich an der Versionsnummer von Oracle Virtual Box Manager. Im Zweifelsfall wird es die höchste Nummer sein. Bei mir bspw. 5.1.26. Die Datei im Ordner heißt passenderweise: VBoxGuestAdditions_5.1.26.iso.

Diese Datei an einen sicheren Ort (kein Temp-Order oder ähnliches) herunterladen und über den VirtualBox Manager einlegen:  Geräte->CD/DVD-Laufwerke->Datei für virtuelles CD/DVD-Medium auswählen…

Die ISO-Datei auswählen

Die ISO-Datei auswählen

Im Manager den gemeinsamen Order (hier: C:\Users\juergen\share) angeben. Dazu noch die Optionen: “automatisch einbinden” und “permanent erzeugen” aktivieren. Fragen Sie mich nicht, worin der Unterschied zwischen beiden besteht.

Gemeinsamen Ordner auswählen

Gemeinsamen Ordner auswählen

sudo mount /dev/cdrom /media/cdrom

Es genügt nicht, die ISO-Datei wie oben einfach nur auszuwählen; man muss sie auch mit mount einbinden. Keine Angst wegen der Read-Only-Nachricht, denn schließlich ist die ISO-Datei ja als CD-Abbild schreibgeschützt.

cd /media/cdrom/
sudo sh ./VBoxLinuxAdditions.run

Jetzt werden die Gasterweiterungen installiert. Schon diese zweite Befehlszeile lässt sich nirgends bei Oracle finden. Wie soll da jemand von selbst darauf kommen? Die Fehlermeldungen können ignoriert werden, da sie sich meist nur auf nicht installierte Desktop-Erweiterungen beziehen.

mount -l | grep vboxsf

Ein kleiner Test. Jetzt sollte in etwa folgendes ausgegeben werden:

share on /media/sf_share type vboxsf (rw,nodev,relatime)

Wenn nicht, dann fahren Sie bitte die virtuelle Maschine komplett herunter (nicht bloß ausschalten) und starten zur Sicherheit auch noch einmal den Oracle Virtual Box Manager komplett neu und starten noch einmal mit sudo mount … wie weiter oben beschrieben.

dir /media/

Kann man schon das Verzeichnis sehen? Es sollte automatisch das Prefix “sf_” erhalten haben; hier also “sf_share”.

sudo usermod -aG vboxsf $(whoami)

Jetzt fügen wir den aktuellen Nutzer noch der passenden Gruppe zu, sonst gibt es als kastrierter Nutzer, der man ist, wieder Probleme.

Wenn man noch zusätzliche über PHP bzw. Apache in das geteilte Verzeichnis schreiben möchte, muss der richtige Nutzer auch noch in die Gruppe gepackt werden.

sudo usermod -aG vboxsf www-data

Und wie immer: reboot nicht vergessen, denn Oracle “weiß” nicht, was auf dem Gästesystem abläuft.

sudo reboot

Erst durch Neustart jetzt werden die Änderungen wirksam.

cd /media/sf_share
touch testfile.txt

Wir wechseln in das Verzeichnis und legen ein erstes Testfile ein, das auf beiden Maschinen zu sehen sein sollte.

Der gemeinsame Ordner auf dem Gastsystem.

Der gemeinsame Ordner auf dem Gastsystem.

Noch ein letzter Test: Jetzt sollte auch in der Windows-Maschine die Datei zu sehen sein.

Der gemeinsame Ordner auf dem Hostsystem

Der gemeinsame Ordner auf dem Hostsystem

Das war’s, q.e.d, hat doch gar nicht weh getan.

Oracle VM VirtualBox Manager: Zugriff von Host auf Gast über Hostname statt IP

Wer eine virtuelle Maschine aufsetzt, möchte sich

a) die IP des Gastsystems nicht merken und

b) nicht ständig in irgendwelchen /etc/hosts Einträge pflegen müssen.

Daher schien es mir kein großes Unterfangen, das zu erledigen, wie falsch lag ich doch. Einen ganzen Tag habe ich damit vergeudet die Posts von Linux-Trollen zu lesen, die immer nur das gleiche aussagten: “Ach, irgendwie weiß ich auch nicht, wie das geht, aber ich schicke dich auf eine lange sudo-apt-get-install-Reise mit ein wenig Du-musst-dich-erstmal-einarbeiten-Kauderwelsch und Linux-ist-nur-für-Profis-Gebetsmühlenwiederkäuerei.

Also, hier ein 1-Minuten-Tutorial für:

  • Oracle VM VirtualBox Manager
  • Host: Windows 7 64 Bit
  • Gast: Ubuntu Linux 64 Bit (Hostname: minlux)
  • Netzwerk: AVM FRITZ!Box 7390, Host über WLAN verbunden

Ausgangssituation

Versucht man per

ping minlux

über die Windows-Konsole zuzugreifen, klappt es nicht.

Kennt man, sonst wären Sie nicht auf dieser Seite. Kein Zugriff auf die Gastmaschine über den Namen. Scheiße, oder?

Kennt man, sonst wären Sie nicht auf dieser Seite. Kein Zugriff auf die Gastmaschine über den Namen. Scheiße, oder?

 

Lösung

Wir öffnen Oracle VM VirtualBox Manager und passen die Netzwerkeinstellungen an. Man muss als Anschlusspunkt “Netzwerkbrücke” auswählen und das Gerät mit dem der Host (also die Windows-Maschine) ins Internet geht . Zu den anderen Einstellung und deren Bedeutung kann ich nichts sagen.

Einfach die richtigen Haken setzen. Kein "NAT" sondern "Netzwerkbrücke" - das ist der Kniff

Einfach die richtigen Haken setzen. Kein “NAT” sondern “Netzwerkbrücke” – das ist der Kniff

Ergebnis

ping ok

ping ok

Einstellungen für PuTTY

Einstellungen für PuTTY

SSH ok

SSH ok

Browser ok

Browser ok

Na, war doch gar nicht so schwer. Und wieder einmal geht ein Stück exklusives Herrschaftswissen von den Linux-Jüngern verloren. Man muss nicht das Kernel neu kompilieren, nicht mit vi und grep irgendwelche Zeilen filtern und auskommentieren und auch nicht bei Vollmond nackt im Garten auf einem Bein stehen.

Ein Haken im schmutzigen Windows setzen, fertig!